Eine Buchreview zu "Kismet Knight - Vampirpsychologin" von Lynda Hilburn
Folgendes verrät der Klappentext:
»Ich bin ein Vampir.« Selbstverständlich bist du das, dachte ich
spöttisch. »Erzählen Sie mir davon.« Er lachte wieder. Er schien mich
ausgesprochen amüsant zu finden. Hm. Unangebrachter Humor. Das ist ein
Symptom bei mehreren Störungen! Kismet Knight hat als Psychologin
schon viele ungewöhnliche Patienten behandelt. Das Mädchen Midnight, das
ein Vampir sein möchte, gehört da noch zu ihren normalsten Fällen.
Wirklich verrückt wird es aber, als der angebliche Vampir, von dem
Midnight ihr erzählt hat, plötzlich vor Kismet steht. Deveraux ist
umwerfend attraktiv – und behauptet tatsächlich, dass er über 800 Jahre
alt ist. Kismet scheint einer neuen Geisteskrankheit auf die Spur
gekommen zu sein: Schließlich gibt es Vampire ja nicht wirklich. Oder?
Ich kaufte mir dieses Buch, um die Wartezeit am Bezirksamt zu überbrücken. Da das Bezirksamt in Billstedt erstaunlich schnell und kompetent ist kam ich nur bis zur zweiten Seite.
Das Buch beginnt mit der Vorstellung des Charakters Kismet. Sie ist Psychologin, was im Zusammenhang mit Vampiren eine sehr gute Vorlage für allerlei Spott über Klischees und den vorherrschenden Vampirhype zulässt...
Ich dachte "Vampirpsychologin"; Da werden Fälle aus ihrer Praxis beschrieben von z.B. Vampireren, die Blut aus ethischen Grunden nicht trinken wollen oder jedes mal wenn sie Blut sehen in Ohnmacht fallen oder auch wie es am Anfang des Buches war Patienten, die sich für Vampire halten, aber keine sind. Hätte man alles witzig aufziehen können...dachte ich...
Ihre Patientin heist Midnight und möchte Vampir werden. Midnight hat den Vampir Bruce kennengelernt "den Bösen" und es dauert auch nicht lange, bis Bruce tatsächlich in der Praxis auftaucht und seine rausfahrbaren Eckzähne vorführt. Kismet macht sich zunächst darüber lustig und glaubt auch bis zum Ende der Geschichte nicht, dass Bruce tatsächlich ein Vampir zu sein scheint. Sie lernt daraufhin Deveraux kennen "Der Gute", der sie vor Bruce beschützen will.
Von da an geht es mit dem Buch nur noch bergab. So viele lustige Dinge hätte man schreiben können... hat man aber nicht, sondern ging lieber zu der Lobhudelung von Deveraux, dem pubertärem Geschwärme von Kismet und der sich anbahnenden Liebesschnulze über.
Denn Deveraux kann alles! Er ist attraktiv, sexy, schmeichelnd, er kann die Zufunft malen, Kismet die tollsten Dinge flüstern, hat Superkräfte jeglicher Art und jetzt kommts... sie nicht nur in einer, sondern gleich in verschiedenen Dimensionen "lieben".
Aber noch nicht genug von dem geballten Paket Vampiersex und der vollkommen triebgesteuerten Kismet. Um sie zu schützen reist er mit ihr durch die Dimensionen zu seiner Mutter (ja, genau!) um ein Ritual zu vollführen, welches sie vor Bruce schützen kann, den er gar heldenhaft um die Ecke bringt und Kismet die ewige Liebe verspricht.
Wünschen sich nicht alle Frauen so einen Mann? Ganz klare Antwort: Nein! Der Typ ist 800 Jahre alt! Vermutlich riecht er nach Omas Kleiderschrank.
posted by Nathalie